Gera

Von Mai 1944 bis Kriegsende erlebte Gera zwölf große Luftangriffe – den schwersten am 6. April 1945. Der 12. April 1945 war der letzte Tag, an dem in Gera eine Zeitung erschien. Fritz Sauckel, Thüringer Gauleiter, wird darin zitiert: „Wer vor dem Feind die weiße Fahne hisst, wird als Landesverräter und Deserteur behandelt.”
Am 13. April wurden Buchenwald-Häftlinge durch die Stadt getrieben.
Am Mittag des 14. April kapitulierten die 1200 Soldaten und Offiziere der Reussischen Kaserne vor der US-Army. In der Stadt kamen 548 Menschen durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss zu Tode. Über 2600 Geraer fielen als Soldaten an der Front, 28 starben in Konzentrationslagern und Gefängnissen, und neun einige Zeit später an den Haftfolgen.
Von den Bürgern jüdischen Glaubens starben 211 Menschen; die anderen konnten rechtzeitig emigrieren, sodass zum Kriegsende 1945 in Gera noch sechs Juden – vier Frauen und zwei Kinder – lebten.
Am 7. Mai 1945 setzten die amerikanischen Besatzungstruppen den Geraer Rechtsanwalt Dr. Rudolf Paul als Oberbürgermeister ein. Am Montag, den 2. Juli 1945 kamen dann die russischen Truppen von Ronneburg her nach Gera.