Mainz

Mainz wurde von US-amerikanischen Einheiten am 22. März 1945 ohne größere Straßenkämpfe befreit.

Die der Befreiung etwa einen Monat vorausgegangene Bombardierung durch die britische Luftwaffe am 27. Februar 1945 verhinderte die Deportation der letzten 50 in Mainz lebenden Juden, da die Namensliste im Haus der Gestapo verbrannte und die Stadt im Chaos versank.

In der Nacht vom 17. auf den 18. März wurden von den sich zurückziehenden Nazis die beiden Mainzer Rheinbrücken gesprengt.

Angehörige der SS erschossen auf dem Gelände des Mombacher Waldfriedhofes, zwischen den Sanddünen im südwestlichen Teil des Friedhofes, noch am 19. März 1945 31 sowjetische Zwangsarbeiter, die nicht mehr arbeitsfähig oder vermutlich für den geplanten Evakuierungsmarsch zu schwach waren.

Am Vormittag des 20. März 1945 hängten die Hechtsheimer Karl Hammen, Mathias Meinhard und Adam Schuch an der Schule des Ortes zwei weiße Betttücher auf. Die Familienväter wollten damit den schnell näherrückenden Amerikanern den Friedenswillen des Ortes bekunden.
Ortskommandant Oberleutnant Albrecht sorgte für die Verhaftung der drei Männer. Gaustabsführer Kurt Schädlich stellte aus Volkssturmeinheiten aus Trebur und Bauschheim ein Erschießungskommando zusammen. Die Hinrichtung fand noch am selben Abend vor dem Bauerngehöft am Lindenplatz 2 statt.
Am selben Tag schwor der Mainzer Oberbürgermeister Ritter die städtischen Dienststellenleiter nochmals auf die unverbrüchliche Treue zu Adolf Hitler ein, bevor er sich mit dem letzten Schiff an das rechte Rheinufer absetzte.

Am darauffolgenden Morgen des 21. März besetzten Einheiten der 90. US-Infanterie-Division den Ort, ohne dabei auf Gegenwehr zu stoßen.

In Mainz gab es am 22. März nur vereinzelte Kämpfe mit wenigen Toten auf beiden Seiten. Einige von der NSDAP angeordnete Maßnahmen zur Verteidigung unterblieben, so die Entfernung der Schilder, die vor den an der Rheinallee ausgelegten Minen warnten.

 

Mainz im Nationalsozialismus 1933 – 1945