Mülheim an der Ruhr

Mülheim an der Ruhr wurde am Morgen des 11. April 1945 von Soldaten des 513. Fallschirmjägerregiments der 17. US-Landedivision befreit, die in zwei Abteilungen über den Ruhrschnellweg und über den Dickswall aus Richtung der Nachbarstadt Essen kamen. Die Volkssturmleute zogen sich beinahe überall zurück. Nur an der Kämpchenstraße beschoss der Volkssturm einen US-amerikanischen Jeep. Bei dem anschließenden kurzen Gefecht starben zwei US-Amerikaner und fünf Volkssturm-Angehörige. Die Besatzung des Befehlsbunkers an der Von-Bock-Straße sowie das Wehrmeldeamt und alle Polizeidienststellen ergaben sich kampflos. Zeitgleich wurden noch „in letzter Minute“ alle Brücken innerhalb des Stadtteils Styrum zerstört. Um genau 9.40 Uhr erreichte der erste US-amerikanische Jeep das Rathaus. Plakate mit Anordnungen der Militärverwaltung wurden aufgehängt. Major Keene bezog noch am selben Tag ein Büro im Rathaus. Neuer kommissarischer Oberbürgermeister wurde der Beigeordnete Dr. Langweg (vor seiner NSDAP-Zugehörigkeit Mitglied der Zentrumspartei), während der bisherige OB Hasenjäger am 12. April 1945 inhaftiert wurde. Er war aber bereits 1946 für kurze Zeit wieder OB. Viele ZwangsarbeiterInnen sowie Kriegsgefangene und MülheimerInnen versorgten sich am 11. April in Geschäften, im Wehrmachtslager und im Gebäude der Kreisleitung mit dem Lebensnotwendigsten. Es kam dabei zu Misshandlungen und zu einer Schießerei. Bereits am Abend des 11. April beruhigte sich die Lage wieder.

Das Kriegsende in Mülheim an der Ruhr