Dortmund – Rombergpark

9. Februar 1945: Verhaftungswelle beginnt in Dortmund
7. März 1945: Beginn der Exekutionen im Rombergpark und in der Bittermark (bis 12. April 1945), rund 300 deutsche und ausländische Personen werden ermordet.

Gisa Marschefski, Ehrenvorsitzende des Rombergparkkomitees, bei einer Kundgebung am Mahnmal Bittermark

Gisa Marschefski, Ehrenvorsitzende des Rombergparkkomitees, bei einer Kundgebung am Mahnmal Bittermark

16. März 1945: Das Arbeitserziehungslager auf dem Gelände des Dortmund-Hörder
Hüttenvereins wurde aufgelöst. Die Gefangenen wurden nach Bergen-Belsen gebracht, einige
wurden in der Bittermark erschossen.
12. April 1945: Letzte Exekution in Dortmund, und zwar am Eisenbahngelände beim
evangelischen Friedhof Hörde.
Bis Kriegsende: Unzählige Kriegsgefangene im Stalag VI D Westfalenhalle wurden schutzlos den Bombardements ausgesetzt, Tausende sterben.

Mauthausen – der Schwur

Nach dem die Männer der SS-Wachmannschaft am 3. Mai 1945 aus dem KZ-Mauthausen geflüchtet waren, wurde die Wiener Feuerschutzpolizei mit der Bewachung der Häftlinge beauftragt. Das CIM (Comité International de Mauthausen) übernahm dann in den ersten Stunden der Befreiung am 5. Mai 1945 und in den Tagen danach die organisatorische Leitung des Lagers und versuchte bis zur Übergabe des Lagers an die US-Armee die wichtigsten Strukturen, wie die Küche u.ä. aufrecht zu erhalten. In den ersten Tagen nach der Befreiung entstanden weitere überparteiliche Komitees, die alle ihre Vertreter ins CIM entsandten.
Aus Anlass des Abmarsches der sowjetischen Häftlinge am 16.5.1945 aus Mauthausen erließ das CIM einen Appell, den Schwur von Mauthausen. Dieser Appell wurde von Vertretern der folgenden Nationen unterzeichnet: Albanien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, Tschechoslowakei, UdSSR und Ungarn.

„Der vieljährige Aufenthalt im Lager hat in uns das Verständnis für die Werte einer Verbrüderung der Völker vertieft. Treu diesen Idealen schwören wir, solidarisch und im gemeinsamen Einverständnis, den weiteren Kampf gegen den Imperialismus und nationale Verhetzung zu führen. So, wie die Welt durch die gemeinsame Anstrengung aller Völker von der Bedrohung durch die hitlerische Übermacht befreit wurde, so müssen wir diese erkämpfte Freiheit als das gemeinsame Gut aller Völker betrachten.

Der Friede und die Freiheit sind die Garantien des Glücks der Völker, und der Aufbau der Welt auf neuen Grundlagen sozialer und nationaler Gerechtigkeit ist der einzige Weg zur friedlichen Zusammenarbeit der Staaten und Völker. Wir wollen nach erlangter Freiheit und nach Erkämpfung der Freiheit unserer Nationen die internationale Solidarität des Lagers in unserem Gedächtnis bewahren und daraus die Lehren ziehen: Wir werden einen gemeinsamen Weg beschreiten, den Weg der unteilbaren Freiheit aller Völker, den Weg der gegenseitigen Achtung, den Weg der Zusammenarbeit am großen Werk des Aufbaus einer neuen, für alle gerechten, freien Welt.

Wir werden immer gedenken, mit welch großen blutigen Opfern aller Nationen diese neue Welt erkämpft wurde. Im Gedenken an das vergossene Blut aller Völker, im Gedenken an die Millionen, durch den Nazifaschismus ermordeten Brüder geloben wir, dass wir diesen Weg nie verlassen werden. Auf den sicheren Grundlagen internationaler Gemeinschaft wollen wir das schönste Denkmal, das wir den gefallenen Soldaten der Freiheit setzen können, errichten: DIE WELT DES FREIEN MENSCHEN. Wir wenden uns an die ganze Welt mit dem Ruf: Helft uns bei dieser Arbeit. Es lebe die internationale Solidarität! Es lebe die Freiheit!“

Wolfsburg

Am 10. April wurde das naheliegende Fallersleben durch die amerikanische 9. Armee befreit. Es kam dabei nur zu geringfügigen militärischen Auseinandersetzungen. Die amerikanischen Truppen stoppten dort, da weder das nahe Volkswagenwerk noch die „Stadt des KdF-Wagens“ in den Armeekarten verzeichnet waren. Die präzisen Angaben des US Strategic Bombing Survey waren offenbar nicht zu den Bodentruppen gelangt. Die ersten amerikanischen Einheiten durchquerten die Stadt des KdF-Wagens, in der es keinerlei militärischen Widerstand gab, am frühen Morgen des 11. April und stießen noch am gleichen Tag zur Elbe durch. Eine förmliche Besetzung der Stadt des KdF-Wagens und des Werkes erfolgte erst am 15. April.

Die „Hauptsorge“ der einheimischen Bevölkerung, ca. 8.000 Personen, galt der Angst vor den nun befreiten Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. Schnell wurde durch städtische Funktionäre ein „Selbstschutz“ gebildet, um die deutsche Bevölkerung und die Einrichtungen des Werkes vor Übergriffen durch „bewaffnete Ausländer“ zu schützen. Es kam hier wohl auch zu vereinzelten gewalttätigen Auseinandersetzungen, über die aber wenig belegt ist. Der „Selbstschutz“ verhandelte zwischen dem 11. und 15. April auch mit den Militärbehörden, die dann ab 15. April diese Aufgabe übernahmen.

Auf Anweisung der Militärbehörden wurde die Stadt am 1.6.1945 in „Wolfsburg“ umbenannt.

Offenburg

Am Sonntag, dem 15. April 1945 war der Zweite Weltkrieg in Offenburg zu Ende. Französische Truppen marschierten in die Stadt und die umliegenden Dörfer ein und besetzten diese. Die Stunden zuvor hatten allerdings noch teilweise heftigen Widerstand der Wehrmachtstruppen gesehen.
Ab dem frühen Morgen rollte der französische Angriff vom Rheinbrückenkopf Kehl auf Offenburg zu. Ortschaft um Ortschaft wurde von den französischen Truppen eingenommen, während die 19. Armee letzte Gegenwehr bot. Offenburg selbst wurde zwischen 15 und 16 Uhr eingenommen.
Die meisten Repräsentanten des NS-Regimes waren geflohen, die Bevölkerung sah der französischen Besetzung mit gemischten Gefühlen entgegen. Gegenüber dem Entsetzen über die Niederlage und der Sorge über mögliche Vergeltungsakte überwog die Freude und Erleichterung über die Befreiung und das Ende des Krieges.
Die Franzosen stellten zunächst die Ordnung wieder her und setzten eine deutsche Zivilverwaltung ein, mit dem Kaufmann Ludwig Hess an der Spitze. Allerdings wurde auch über Plünderungen und Vergewaltigungen berichtet, derer die militärische Führung nicht Herr wurde.