Während Bochums OB Hesseldick und hohe Nazifunktionäre in Richtung Süden flohen, um sich dem Freikorps Sauerland anzuschließen, verschanzten sich in einigen Stadtteilen Gruppen von Elitesoldaten und Angehörigen der SS und des Volkssturms und wollten den Vormarsch der US-Soldaten auf die „Gauhauptstadt Bochum“ stoppen.
Am 5. April ermordeten Erschießungskommandos in Wattenscheid und Riemke 28 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Auch die Auflösung der (überfüllten) Gefängnisse war mit Erschießungen und Toten auf den Märschen in Richtung Westen verbunden. Im Keller der Gestapowache erschossen Gestapobeamte in den Tagen vom 5. bis zum 8. April 20 politische Häftlinge und Zwangsarbeiter und verscharrten diese im nahen Stadtpark. Unter den Ermordeten waren der frühere KPD-Landtagsabgeordnete Straube und der Sozialdemokrat Hüser.
Am 9. April besetzten US-Truppen das Amtshaus in Gerthe im Bochumer Nordosten. Einen Tag später rollten Panzer durch Wattenscheid, Riemke und Hamme im Norden und Langendreer und Werne in Bochums Osten. Die Rathäuser in Wattenscheid und Bochum wurden am 10. April eingenommen und besetzt, ebenso wichtige Einrichtungen wie die Post-Bahnhöfe.
Nur im Süden von Bochum, entlang der Ruhr, gab es noch bis zum 15. April Kämpfe. Am 14. April erschossen verhetzte HJ-Angehörige direkt an der Ruhr in Dahlhausen noch 3 Zwangsarbeiter.
Während die amerikanischen Truppen weiter in Richtung Westen zogen, bildeten britische Truppen die Besatzungsmacht, die in Wattenscheid Fritz Noll (KPD) und in Bochum Franz Geyer (ein dem Zentrum nahe stehender Beamter) zu Oberbürgermeistern ernannte.