Heidelberg

Die Befreiung von Heidelberg

Noch wenige Tage vor der Befreiung verurteilte ein NS-Standgericht im Stadtteil Handschuhsheim zwei jugendliche Soldaten wegen Desertion zum Tode. Nach der Erschießung wurden die Leichen an Bäumen aufgehängt.
Die Stadt hatte kaum Zerstörungen durch Luftangriffe erfahren, und es gab auch keine intensiven Verteidigungskämpfe beim Rückzug der Wehrmacht. Die Innenstadt war Standort eines riesigen Lazaretts mit mehreren Tausenden Verwundeten und deshalb weitgehend entmilitarisiert.
img-1Am 29. März 1945 kontaktierte der Kommandeur der vorrückenden US-Army die Heidelberger Stadtverwaltung, die mit Erlaubnis der Wehrmacht eine Delegation entsandte. Die US-Army sagte die Schonung der Lazarette bei einem möglichst kampflosen Einmarsch zu, drohte aber für den Fall von militärischer Gegenwehr mit harten Reaktionen.
Beim Rückzug sprengten die NS-Truppen am 29. März 1945 die Neckarübergänge einschließlich der Alten Brücke.
Nur wenige Stunden später, am Morgen des 30. März 1945, wurde Heidelberg von der US-Army befreit. Von Norden kommend überquerte gegen 14 Uhr ein erstes Bataillon den Neckar in Richtung Altstadt.