Penzberg

Angesichts der drohenden Verwüstung der oberbayerischen Bergwerksstadt Penzberg hatten Antifaschisten die Verwaltung übernommen, um die Stadt kampflos zu übergeben. Wehrmacht, SS und Werwölfe gingen gegen die Antifaschisten vor und ermorden zunächst sieben Bürger, dann noch neun weitere. (Siehe Peter Brunner „Der Judas-Tag“, Berlin 2002.) Dies geschah auf Befehl des Gauleiters Paul Giesler, der – entgegen anders lautender Informationen – noch nicht abgesetzt war. Die Penzberger Antifaschisten hatten Radiomeldungen über einen Aufstand in München geglaubt.

Gedenkkarte

Gedenkkarte

In einem Prozess gegen die Täter um Oberstleutnant Berthold Ohm stellte das Landgericht später im Freispruch fest, es sei dem Angeklagten nicht nachzuweisen gewesen, dass er die verbrecherischen Absichten des Gauleiter-Befehls erkannt habe. Zur Unterstützung hatte Gauleiter Giesler auch noch den Schriftsteller Hans Zöberlein („Der Glaube an Deutschland“) nach Penzberg beordert. Zöberleins Leute holten noch einmal sieben „unzuverlässige“ Männer und zwei Frauen, von denen eine schwanger war, aus ihren Betten und hängten sie an Bäumen und Balkonen auf oder streckten sie durch Schüsse nieder.