Einen Sonderfall bei der Befreiung vom Faschismus stellt die später so genannte „Freie Republik Schwarzenberg“ in Sachsen dar: Am 8. Mai war der Krieg zu Ende, aber weit und breit waren keine alliierten Truppen zu sehen. Die Gründe hierfür sind bis heute ungeklärt. Der Kreis lag an der Demarkationslinie zwischen den amerikanischen und sowjetischen Truppen, aber vollständig auf US-Seite. Da niemand kam, ergriffen Antifaschisten in den einzelnen Orten die Initiative, setzten die verbliebenen Nazi-Machthaber ab und bildeten Aktionsausschüsse. Deren Zweck war in erster Linie die Sicherstellung der Versorgung. Die Gründung einer Freien Republik war jedoch zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt.
Erst einen Monat nach Kriegsende am 9. Juni 1945 übernahmen sowjetische Truppen gemäß den Vereinbarungen von Jalta die Kontrolle über das Gebiet. Am 24. Juni wurden die antifaschistischen Aktionsausschüsse auf Befehl des sowjetischen Kommandanten aufgelöst, die Schwarzenberger Antifaschisten blieben jedoch in ihren Ämtern, die sie zuvor besetzt hatten.
Schwarzenberg diente später Stefan Heym als Vorlage für seinen gleichnamigen Roman, der in der DDR allerdings erst 1990 veröffentlicht werden konnte.