Hamburg

Am Donnerstag, den 3. Mai 1945, rollten britische Panzertruppen, von Harburg über die Elbbrücken kommend, in die innere Stadt ein. Ihnen begegnete kein militärischer Widerstand. Die Straßen, weitgehend durch Trümmerwüsten führend, waren leer; es herrschte Ausgangssperre. Deutsche Verkehrspolizisten halfen, den Weg zum Rathaus zu finden. Vor dessen Portal fand die kampflose Übergabe der Stadt durch den hamburgischen Kampfkommandanten Generalmajor Alwin Wolz an den britischen Brigadegeral John M. K. Spurling statt. Die Bedingungen und Einzelheiten dieser Kapitulation hatten Parlamentäre seit dem 29. April bei britischen Kommandostellen geklärt.
Im Rathaus hatten sich um den Gauleiter der NSDAP und Reichsstatthalter Hamburgs Karl Kaufmann die Spitzen des Verwaltungs- und Gewaltapparates versammelt. Seine Entmachtung in diesem Moment bedeutete die Befreiung von der Gefahr des befohlenen Endkampfes, für den in den vergangenen Monaten mit zwei Festungsringen um die und innerhalb der Stadt alle Anstrengungen gemacht worden waren. Die Befreiung erlebten die mehr als eine Million Einwohner als das herbeigesehnte Ende des zermürbenden Bombenkrieges, aber noch mehr die unter tödlicher Bedrohung stehenden etwa 60.000 ausländischen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen.