Buchenwald

Mit dem Heranrücken der amerikanischen Truppen aus Richtung Erfurt und dem Abzug der größten Teile der SS-Einheiten vom Ettersberg am 10. und 11. April sahen die politischen Häftlinge des Internationalen Lagerkomitees die Gelegenheit gekommen, das KZ militärisch zu übernehmen und sich damit selbst zu befreien. Ihre große Sorge war, dass das Lager nach dem Abzug der SS von deutschen Lufteinheiten bombardiert oder mit Artillerie beschossen werden würde, um die Häftlinge nicht lebend in die Hände der Alliierten fallen zu lassen. Schon zuvor hatte das ILK erfolgreich den Widerstand gegen die SS organisiert. Am 11. April besetzten bewaffnete Häftlinge die Wachtürme und öffneten das Haupttor. Um 15:15 h konnte der Lagerälteste per Lautsprecher erklären: „Kameraden, wir sind frei!“ Nun sicherten Einheiten der Internationalen Militärorganisation die Umgebung und nahmen fliehende Wachleute und andere Angehörige faschistischer Einheiten gefangen, die dann den eintreffenden amerikanischen Truppen übergeben werden konnten.
Am 19. April 1945 leisteten die 20.000 befreiten Häftlinge den „Schwur von Buchenwald“: „Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht! Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung! Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel! Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig.“

 

Buchenwald – Die Selbstbefreiung

Der Schwur von Buchenwald