Insgesamt 38 Luftangriffe, die 6.000 Todesopfer forderten, wurden von den Alliierten zwischen 1943 und 1945 auf Leipzig geflogen, da sich hier Rüstungsbetriebe wie u. a. die HASAG (Panzerfaust) sowie die ATG und die Erla-Maschinenwerke (jeweils Teile für Messerschmitt-Kampfflugzeuge) befanden. Darüber hinaus war Leipzig „Reichsmessestadt“ und ein bedeutender Eisenbahnknoten.
Anfang April 1945 rückten amerikanische Truppen auf die Stadt vor, deren Verteidigung aus 1.000 Soldaten und acht Volkssturmbataillonen unter der Führung von Hans Ziegesar bestand, Kommandant von Leipzig. Generalmajor der Polizei Wilhelm von Grolman befehligte über 3.400 Polizisten zur Verteidigung Leipzigs. Indes appellierte Grolman an Oberst Poncet, der Ziegesar abgelöst hatte, den Kampf aufzugeben und die Brücken über die Weiße Elster nicht zu sprengen, da sie der Versorgung der westlichen Stadtteile mit Gas, Wasser und Elektrizität dienten. Die 69. Infanteriedivision der 1. US-Armee besetzte die Stadt am 18./19. April nach heftigen Häuserkämpfen. Vor der Kapitulation (20.4.) bestand Oberst Poncet, dessen Einheit sich mit 17 amerikanischen Gefangenen im Völkerschlachtdenkmal verschanzt hatte, auf einen Endkampf.
Am 23.4. wurde der parteilose Rechtsanwalt Dr. Hans Vierling durch den Stadtkommandanten Major Eaton zum Oberbürgermeister ernannt.
Nach der Übernahme Leipzigs durch die Rote Armee (2. Juli) erfolgte die Einsetzung des früheren sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Sachsens, Dr. Erich Zeigner, am 16.7. durch Stadtkommandant General Trufanow.