Lübeck

Am 19. April 1945 überquerten britische Truppen die Elbe bei Lauenburg. Noch am 23. April traf sich der Reichsführer SS Heinrich Himmler in der Eschenburgstraße 7 mit dem Vizepräsidenten des schwedischen Roten Kreuzes, Graf Folke Bernadotte, um eine Teilkapitulation mit den Westalliierten zu arrangieren.
In langen Trecks strömten Flüchtlinge aus Ostpreußen , Pommern und Mecklenburg nach Lübeck und Ostholstein.
Am 2. Mai standen die Briten vor Lübeck. Die Lübecker Majore Heinrich Pagels und Martin Strack überzeugten den Kampfkommandanten Generalmajor Kurt Lottner und den NSDAP-Kreisleiter Bernhard Clausen, die bereits montierten Sprengladungen an den Brücken und in den Hafenanlagen wieder zu entfernen.
Lottner fordert alle Soldaten auf, Lübeck in Richtung Osten zu verlassen. Er verzichtete auf eine Verteidigung der Stadt. Oberbürgermeister Henrich Otto Drechsler nahm Lottners Entschluss ohne Einwände zur Kenntnis.
Nach unbestätigten Berichten soll er den Briten in Kastorf die kampflose Übergabe der Stadt gemeldet haben.
Am Nachmittag des 2. Mai endete die NS-Herrschaft in Lübeck. Panzer des 11. Bataillons unter Major Coolay rollten vom Mühlentor und vom Holstentor aus in die Stadt. Sie setzen Drechsler im Rathaus fest und sperrten den Polizeipräsidenten Walter Schröder im Zeughaus ein.
Der Oberbürgermeister nahm sich nach seiner Verhaftung das Leben, Schröder und Lottner gerieten in Kriegsgefangenschaft.