Die 44. US Division setzte nach mehrtägigem Dauerbeschuss am 28.3.1945 nördlich von Mannheim über den Rhein. Am 29.3. rückten Panzer der Amerikaner in die Innenstadt vor. Die Stadt lag zu 70 % in Trümmern. Die Menschen in den
Bunkern und den Ruinen, sowie die geschundenen Zwangsarbeiter, warteten auf das Kriegsende. Die Befreiung war so nah. Bei der Einnahme der Stadt starben ca. 150 Menschen, weil fanatische Nazis nicht aufgeben wollten. So kam es am
28. März 1945 an der alten Festungsmauer in M 6 -Lauersche Gärten- zur standrechtlichen Erschießung von Erich Paul, Hermann Adis und Adolf Doland, die im benachbarten Kaufhaus im Quadrat N 7 weiße Fahnen hissten, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Kampfkommandant Forch und Polizeikommandant Habenicht ordneten die Erschießungen der drei Männer an.
Die Stadtoberen mit OB Renninger hatten sich längst aus Mannheim abgesetzt, als die Amerikaner am Wasserwerk Käfertal ankamen. In der Verwaltung erreichten diese lediglich die Telefonistin Gretje Ahlrichs, die die Stadt an die US-Amerikaner übergab. Ihre mutige Tat wurde mit einer Gedenktafel am Wasserwerk in Käfertal gewürdigt.
„Auch wenn die Menschen über das Ende des Krieges erleichtert waren, so löste der Einmarsch amerikanischer Truppen wenig Begeisterung aus. Die meisten Menschen wirkten nicht, als fühlten sie sich befreit.“ (ein 16 jähriger Lehrling aus Mannheim, zitiert nach „Mannheim im zweiten Weltkrieg“, Mannheim 1993, Seite 163.)