Schwerin

In den Mittagsstunden des 2. Mai 1945 besetzten Einheiten der 8. Amerikanischen Infanteriedivision kampflos die 60.000 Einwohner zählende Stadt Schwerin. Schwerin blieb weitgehend unzerstört. Nur am Güterbahnhof, am Straßenbahndepot der Feldstadt und am Flugplatz Görries hatten zuvor alliierte Bomber am 7. April Gebäude zerstört. Am frühen Morgen des 02. Mai 1945 erreichten Panzereinheiten der 2. Belorussischen Front der Roten Armee unter Marschall Rokossowski das Ostufer des Schweriner Sees. In Raben Steinfeld befreiten sowjetische Panzer den größten Teil der 18.000 dort eintreffenden Häftlinge des Todesmarsches aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück. Mindestens 6.000 der 33.000 Häftlinge, die am 21. April 1945 in Oranienburg zu Fuß auf den Todesmarsch geschickt wurden, überlebten die Strapazen nicht oder wurden von der SS ermordet. Viele der Überlebenden werden in Schwerin untergebracht und versorgt. Die amerikanischen Truppen werden am 1. Juni zunächst von englischen Truppen abgelöst. Gemäß den Abkommen der Alliierten Großbritannien, Sowjetunion und USA vom 12. September bzw. 14. November 1944 über die Aufteilung Deutschlands wurde die Stadt am 1. Juli 1945 an die Rote Armee übergeben.